Es braucht gar nicht immer Profi-Programme wie Photoshop oder Lightroom, um Interior-Fotos hell und stylisch zu bekommen. Ich benutze für meinen Blog tatsächlich nur die Freeware PhotoScape! Endlich habe ich mal dran gedacht, auch die einzelnen Zwischenschritte zu screenshoten, sodass ich euch meinen Bearbeitungsprozess verraten kann. Wie ich meine Bilder ganz einfach und kostenlos mit PhotoScape optimiere, zeige ich euch jetzt:
Für das Tutorial nehme ich mal ein Deko-Foto vom letzten Monat her. Wie ihr seht, ist der ursprüngliche Zustand noch nicht wirklich so, wie ich möchte:
Was ich jetzt nicht gemacht habe, aber manchmal hilfreich ist: Den Weißabgleich kann man mit dem gleichnamigen Tool korrigieren, einfach damit auf eine möglichst helle/ weiße Stelle im Bild klicken. Wird das Foto dadurch überbelichtet, lieber abbrechen, aber die grobe Richtung der Veränderung merken. War das Original zu gelbstichig, bläulich oder grün? Dann kann man den Farbstich ein bisschen loswerden mit der Aktion „Farbstiche entfernen“, falls nötig die Sättigung danach wieder erhöhen.
Und dann kommen wir gleich zum größten und dramatischsten Schritt, der das Bild enorm verbessert: Die Helligkeitskurve. Anfangs am besten ein wenig rumspielen, durch Ausprobieren bekommt man ein Gefühl dafür. Bei der Kurve immer parallel das Bild im Auge haben und schauen, wo es eventuell zu hell/ dunkel wird. Hier sind mir die Schatten noch zu dunkel, deshalb spiele ich ein bisschen weiter und füge weitere Punkte hinzu.
Wenn wir schon mal dabei sind, können wir auch noch eine zweite Kurve verwenden, um die Sättigung zu regulieren. Die Sättigungskurve ziehe ich ganz unten leicht nach rechts, um sämtliche leichte Farbstiche auf dem Weiß (gerade wenn der Weißabgleich falsch eingestellt ist) zu entfernen. Dadurch ist bei dem Tulpenfoto zum Beispiel ein leichter Blaustich verschwunden, ganz quick and dirty.
Hier sind wir jetzt:
In den Einstellungen mache ich hier nur die Helligkeit um eins heller, um besonders das ganz Schwarz leicht aufzuhellen, manchmal kann man aber noch mehr bei Sättigung, Aufhellen oder Kontrast einstellen. Oder man nimmt eben eine Kurve dafür.
Weil mir das Tulpengrün zu gelbstichig ist, entferne ich diesen Farbstich ein bisschen, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Schiefe Fotos stören mich, dabei kann man das doch ganz leicht korrigieren mit dem Button ganz links über „Größe ändern“. Beim Drehen am besten an Linien in der Bildmitte orientieren, am Rand können eher mal Verzerrungen auftreten.
Anschließend zoome ich ein bisschen ins Foto rein, um mit Clone Stamp (unter „Tools“) Macken, Flecken und Staub wegzustempeln. Ein sauberer Bildschirm würde mir hier sicherlich vieles erleichtern, aber well.
Und um zu demonstrieren, dass alles, was ich ins Internet stelle, GELOGEN UND BETROGEN ist, stemple ich auch das rechte Ende des Sideboards raus, weil es so schlichter aussieht. Gestört, ich weiß.
Leicht nachschärfen und fertig! Nach Belieben kann man vorhergegangene Schritte wiederholen, bis man zufrieden ist.
Das Programm unterstützt leider keine RAW-Dateien, für Profis ist es wohl eher nichts. Aber ideal für stümperhafte Laien wie mich, die sich alles irgendwie zusammenfriemeln. Lightroom oder Capture One wären deutlich professioneller, aber aus unterschiedlichen Gründen zögere ich noch mit einem Wechsel.
Bei Reise- und Outdoorfotos gehe ich natürlich anders vor, da dort ja viel weniger reine Weißflächen und mehr Farben vorkommen.
Womit bearbeitet ihr eure Fotos, was könnt ihr empfehlen?

Hi lieber Flo, ich pfusche immer mit Photoshop rum 😉 und wenn wer ein stümperhafter Laie ist, dann ich. Ich verstehe weder den Weißabgleich an der Kamera noch im Bearbeitungsprogramm… alles was mehr als zwei Arbeitsschritte hat, fällt für mich unter Computer-Profi-Arbeit. Danke, danke, danke für die Anleitung für Dummies (ICH bin deine Zielgruppe), glg und ein schönes Wochenende, Uli
Danke Uli, dafür habe ich keine Ahnung von Photoshop. Wir könnten voneinander lernen 🙂
Hallo Florian, danke für das interessante Tutorial! Das kann ich gut brauchen, denn ich habe immer noch kein richtiges Bildbearbeitungsprogramm und bekomme zum Beispiel keinen Weißabgleich hin. Aber ich werde es mal ausprobieren!
Liebe Grüße,
Amely
Sehr gerne, Amely! Wenn man erstmal drin ist, ist es wirklich kein Hexenwerk!
Das ist echt ein krasser Unterschied! Ich arbeite mir Camera Raw und Photoshop!
Herzliche Grüße
Cora
Vielleicht sollte ich mir beim Fotografieren etwas mehr Mühe geben, dann müsste ich weniger nachträglich ändern…
Camera Raw kenne ich gar nicht, werde ich direkt mal googeln!