Wien ist soo schön im Herbst, der Besuch Anfang November war ein lange gehegter Wunsch von mir. In der Stadt gibt es unglaublich viel zu sehen und zu lernen, unter anderem über die Rolle der Habsburger, die Wiener Secession oder gar den Wiener Aktionismus. Je nach Interesse und Geschmack. Für so viel Gebotenes blieb leider keine Zeit mehr bzw. habe ich keine Bilder davon, aber für einen ersten Eindruck hat es gereicht. Daher erhebt auch dieser Beitrag keinen Anspruch auf Vollständigkeit, ein Wiederkehren wird sich nicht umgehen lassen. Hoffentlich.
Für einen Überblick und viele erste Informationen bietet sich eine Stadtrundfahrt mit dem Bus an, an der Staatsoper kann man Tickets kaufen.

Johann Bernhard Fischer von Erlach: Kuppel der Karlskirche, mit wunderbarem Ausblick auf Wien.
Otto Wagner: Stadtbahn-Station Karlsplatz.
Nach der Karlskirche passierten wir bereits das erste Gebäude von Otto Wagner, dessen Architektur das Stadtbild in Wien stark prägt. Vor der Zuwendung zu reservierterer Reduktion und Anfängen der Moderne, vor allem bei seiner Postsparkasse, zeigen sich am Karlsplatz noch stärker ausgeprägte Jugendstileinflüsse.


Auf dem Weg in die Innenstadt um den Stephansdom kommt man an der Oper vorbei, an traumhaften Altbaufassaden und Geschäften voller Historie und prunkvollem Wohlstand.

Auf den Turm des Stephansdoms kann man herauffahren, die Aussicht lohnt sich.

Wiener Stephansdom. | Hans Hollein: Haas-Haus.

Joseph Maria Olbrich: Wiener Secessionsgebäude (Inschrift).
Wien allgemein ist so eine bedeutende Stadt für die Kunst und Architektur um die Jahrhundertwende. Einer meiner liebsten Ausstellungsbauten der Stadt ist Olbrichs Wiener Secessionsgebäude mit seiner bekannten goldenen Kuppel und dem Ausspruch des Jugendstils „Der Zeit ihre Kunst. Der Kunst ihre Freiheit.“

Ehemalige Habsburger-Residenz: Wiener Hofburg.
In der Hofburg mit Kaiserappartments und Silberkammer haben wir direkt den halben Tag verbracht.


Burgtheater und Volksgarten.
Wir finden unseren Weg am Burgtheater vorbei in den Volksgarten mit klassizistischem Theseustempel.
Nach dem Museumsquartier (toller Museumsshop!) folgt die Einkehr in ein traditionelles Wiener Kaffeehaus, so gemütlich, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Die Preise habe ich mir nicht ganz so vorgestellt, die waren leider weniger zauberhaft.
Den Abend nutzen wir, um auch noch das Hundertwasserhaus von unserer Liste streichen zu können. Ich muss ehrlich sagen, ich bin kein Fan. Ihr? Aber Wien in der Dämmerung kann mit umso mehr Charme punkten. Abends, wenn man auf der Suche nach etwas Essbarem durch die Straßen irrt, ist vor allem in der Innenstadt alles so schön beleuchtet. (Fündig bezüglich Abendessen wurden wir unter anderem am Naschmarkt.)

An Tag drei führt uns ein Spaziergang durchs herbstliche Wien zur Österreichischen Nationalbibliothek und in deren Prunksaal. Ich liebe Bibliotheken, diese Räumlichkeit ist besonders beeindruckend: Ein kreuzförmiger Saal erstreckt sich über beinahe 80 Meter und über zwei Etagen, er beherbergt dabei 200.000 Werke exzellenter Buchbindekunst.

Größter Punkt für diesen Tag: Schloss Schönbrunn. Durch die zahlreichen Räumlichkeiten führt eine Tour mit Audioguide, Fotografieren ist leider verboten. Im Schlosspark mit goldenem Herbstlaub aber nicht.

Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg: Gloriette Schlossgarten Schönbrunn.


Johann Lucas von Hildebrandt: Unteres Belvedere.
Bevor der Zug nach Hause ging, konnten wir Schloss Belvedere noch einen Besuch abstatten. Glücklicherweise ist es nur einen kurzen Spaziergang vom Hauptbahnhof entfernt. Für das Museum hat die Zeit leider nicht mehr gereicht, darüber bin ich auch heute noch traurig, alleine wegen Klimt. Aber durch die von der Morgensonne beschienene Gartenanlage spazieren ging zum Glück noch.
Weihnachtliche Dekoration und Beleuchtung standen bereits vor dem Schloss und Stände für einen Weihnachtsmarkt wurden auch aufgebaut. Ein Anzeichen, dass die Herbsttage bald von der Adventszeit abgelöst werden.
Ich plane eine KulTour nach Wien – und habe es genossen, mich hier bei Dir schon mal einzustimmen. Wenn Du mal nach Prag willst und den Jugendstil magst, dann solltest Du das Gemeindehaus und die Kathedrale Peter und Paul nicht verpassen, und im Café Louvre gibt's kein böses Erwachen, wenn die Rechnung kommt.
Viele Grüße
Maria